10 Ernährungsmythen- aufgedeckt!
Wenn es um die richtige Lebensmittelauswahl geht, dann scheiden sich die Geister. Gerade im Bereich Ernährung gibt es eine Vielzahl an Meinungen und Mythen. Sie halten sich seit Jahr(zehnt)en hartnäckig und teilweise über Generationen hinweg.
Stellt sich die Frage: Was stimmt nun wirklich? Macht Fett fett? Und sollte man bei einem hohen Cholesterinspiegel auf Eier verzichten?
Minutenbrot hat 10 Ernährungsmythen einmal genauer unter die Lupe genommen. Hier die Aufklärung:
1. Salat ist gesund
Salat ist vor allem eines: kalorienarm. Denn er besteht größtenteils aus Wasser. Ein Kopfsalat beispielsweise hat einen Wasseranteil von 95%. Die wenigen restlichen Nährstoffe, die sonst noch im Salat stecken, hängen von der Reife und der Sorte des Salates ab. Wer von möglichst vielen Nährstoffen profitieren will, der sollte die jeweilige Sorte passend zur Saison wählen- Im Winter gibt es den milden Feldsalat, im Sommer den herb-frischen Rucolasalat.
2. Margarine ist gesünder als Butter
Wir sind uns einig: Butter schmeckt gut. Dabei besteht Butter vor allem aus Fett, mindestens zu 80%. Den Rest machen Wasser, Milchzucker, Milcheiweiß, Vitamine und Mineralstoffe aus. Die gute Nachricht: Butter enthält viele leicht verdauliche, kurz- und mittelkettige Fettsäuren. Die Schlechte: Butter ist reich an Cholesterin. Zwar gilt Cholesterin als Risikofaktor für Herz-Kreislauferkrankungen, ist jedoch für gesunde Menschen unproblematisch.
Wie steht es um die Margarine? Diese besteht vor allem aus pflanzlichen Ölen, Fetten und Wasser. Sie enthält, wie die Butter auch, ca. 80% Fett. Meist werden Salz, Säurerungsmittel und Vitamine zur Verbesserung des Geschmacks, der Haltbarkeit oder des Nährstoffprofils zugesetzt. Das Problem der Margarine: Margarine wird gehärtet. Früher entstanden dabei schädliche Transfettsäuren. Inzwischen wurde die Produktion jedoch angepasst, sodass die Gehalte an Transfettsäuren verschwindend gering sind.
Es ist eher eine Frage des Geschmacks, ob zur Butter oder zur Margarine gegriffen werden sollte. Jedoch gilt, egal ob Butter oder Margarine: Am besten nur ganz dünn aufs Brot schmieren.
3. Abends essen macht dick
Um abzunehmen, verzichten viele Menschen am Abend auf das Essen. Aber hilft es wirklich, um die überschüssigen Pfunde auf der Hüfte loszuwerden? Es gibt viele Studien, die sich dieser Fragestellung gewidmet haben. Bis heute sind die Antworten und Ergebnisse umstritten. Die DGE (Deutsche Gesellschaft der Ernährung) äußerst sich mit folgender Schlussfolgerung: Es ist nicht entscheidend, wann gegessen ist. Vielmehr geht es um die gesamte Energiemenge, die über den Tag aufgenommen- bzw. verbraucht wird.
Im Klartext: Wer tagsüber zu viel isst, der nimmt zu, selbst wenn er auf das Abendessen verzichtet. Viel wichtiger ist es, über den Tag leichte, ausgewogene und sättigende Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Und so viel zu essen, wie der Körper auch an Energie verbraucht.
4. Wer kein Fleisch konsumiert, der riskiert einen Eiweißmangel
Kann es gesund sein auf Fleisch zu verzichten?
Durchaus. Denn dank des vielfältigen Lebensmittelangebots von heute, sind wir nicht zwangsläufig auf den Verzehr von tierischen Produkten angewiesen. Mittlerweile lehnen sogar immer mehr Sportler eine fleischreiche Ernährung ab. Eine Sache ist klar: Ein Verzicht auf Fleisch oder tierische Produkte muss keine negativen Auswirkungen auf den Eiweißhaushalt haben. Im Gegenteil: Produkte wie Harzer Käse, Magerquark oder Eier strotzen nur so mit Protein. Aber auch pflanzliche Produkte wie Chia-Samen, Linsen, Sonnenblumenkerne oder Quinoa sind nur wenige Beispiele für vegane Lebensmittel mit einem hohen Eiweißgehalt. Auch unser Minutenbrot glänzt mit wertvollen Eiweiß und ist dabei vollkommen vegan. Einen Eiweißmangel haben wir durch den Verzicht auf Fleisch noch lange nicht. Wichtig ist nur, für Abwechslung zu sorgen. Das gilt sowohl für Fleischliebhaber als auch für Vegetarier! Bezieht immer unterschiedliche Eiweißquellen in eure Ernährung mit ein. Dann funktioniert eine vollwertige Ernährung easy mit und ohne Fleisch.
5. Kaffee entzieht dem Körper Wasser
Falsch! Zwar hält sich das Gerücht, dass Kaffee dehydrierend wirkt, weiterhin hartnäckig, ist aber unzutreffend. Denn Studien kamen zu dem Schluss, dass das enthaltene Koffein im Kaffee zwar einen diuretischen, d.h. einen harntreibenden Effekt hat, sodass die aufgenommene Flüssigkeit den Körper schneller wieder verlässt. Jedoch ist der Einfluss auf unseren Wasserhaushalt so gering, dass dies zu vernachlässigen ist. Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) betont sogar, dass Kaffee mit gutem Gewissen in die tägliche Flüssigkeitsbilanz miteinbezogen werden darf.
6. Dunkles Brot ist gesünder als helles
Nicht unbedingt! So einfach ist es leider nicht. Ob ein Brot gesund oder ungesund ist, hängt vom verwendeten Mehl ab. Vor allem ein Mehl mit hohem Vollkornanteil sorgt für die dunklere Brotfarbe. Fakt ist jedoch: Viele Brote werden durch die Zugabe bestimmter Zutaten gefärbt, um sie für den Verbraucher “gesünder“ erscheinen zu lassen. Ein Blick auf die Zutatenlist verrät, was im vermeintlichen Vollkornbrot wirklich steckt: Malzextrakt und eine Menge Weizenmehl.
Deshalb sich nicht von der Farbe täuschen lassen, sondern auf den Namen achten: Denn nur Brot mit einem Vollkornanteil von mindestens 90% darf als Vollkornbrot bezeichnet werden.
7. Nüsse machen dick
Aufgrund ihres hohen Fettgehaltes haben Nüsse ein großes Imageproblem. In der Theorie erscheint es logisch, dass die Nuss uns dick macht: So bestehen die meisten Nüsse zu rund 50% aus reinem Fett. Dass es sich dabei um ein Vorurteil handelt, haben nun zahlreiche Studien bestätigt. Deren Untersuchungen zeigten, dass Personen die regelmäßig Nüsse aßen, ein geringeres Risiko für eine Gewichtszunahme hatten als diejenigen, die nur gelegentlich oder gar keine Nüsse verzehrten.
8. Schnaps hilft bei der Verdauung
Das Gefühl, dass ein Schnaps bei der Verdauung einer fettreichen Mahlzeit hilft, resultiert aus der entspannenden Wirkung auf unsere Magenmuskulatur. Der Alkohol selbst hingegen bremst die Verdauung. Denn Alkohol ist ein Gift für den Körper. Um diesen möglichst schnell abzubauen, werden Verdauung und andere Stoffwechselprozesse hintenangestellt. Wer etwas gegen sein Völlegefühl unternehmen möchte, der sollte einen Spaziergang an der frischen Luft vorziehen oder sich einen Fenchel-Anis-Kümmel Tee zubereiten.
9. Eier sind ungesund
Entwarnung: Eier gehören mit zu den gesündesten Lebensmitteln überhaupt. Denn ein Ei enthält viele wichtigen Nährstoffe sowie alle acht essenziellen Aminosäuren, die der Körper über die Nahrung aufnehmen muss. Das Ei ist somit der Musterschüler unter den eiweißhaltigen Lebensmitteln.
Das enthaltene Protein hat die höchste biologische Wertigkeit von 100%. Das bedeutet es kann am besten in Muskelmasse umgewandelt werden. Auch das gefürchtete Cholesterin im Ei ist nicht gefährlich und beeinflusst unseren Cholesterinspiegel nur minimal. Solange Eier in Maßen statt in Massen verzehrt werden, profitiert unsere Gesundheit in jedem Fall von dem guten Hühnerei!
10. Zitronen enthalten am meisten Vitamin C
Zwar gehören Zitronen zu den Vitamin C-reichen Lebensmitteln. Pro 100g glänzen sie mit rund 53mg Vitamin C und decken damit unseren Tagesbedarf zu 50%. Jedoch weisen andere Gemüse-und Obstsorten einen deutlich höheren Vitamin C -Gehalt auf. So enthält die Kiwi rund 71mg auf 100g. Der Gewinner ist klar die rote Paprika: Diese bringt es pro Portion (100g) auf stolze 127mg Vitamin C!
Quellen
Freisling, H., Noh, H., Slimani, N. et al. Nut intake and 5-year changes in body weight and obesity risk in adults: results from the EPIC-PANACEA study. Eur J Nutr 57, 2399–2408 (2018). https://doi.org/10.1007/s00394-017-1513-0
Ros E. Health benefits of nut consumption. Nutrients. 2010 Jul;2(7):652-82. doi: 10.3390/nu2070652. Epub 2010 Jun 24. PMID: 22254047; PMCID: PMC3257681.
Rocha JP, Laster J, Parag B, Shah NU. Multiple Health Benefits and Minimal Risks Associated with Vegetarian Diets. Curr Nutr Rep. 2019 Dec;8(4):374-381. doi: 10.1007/s13668-019-00298-w. PMID: 31705483.
Killer SC, Blannin AK, Jeukendrup AE. No evidence of dehydration with moderate daily coffee intake: a counterbalanced cross-over study in a free-living population. PLoS One. 2014 Jan 9;9(1):e84154. doi: 10.1371/journal.pone.0084154. PMID: 24416202; PMCID: PMC3886980.
https://utopia.de/ratgeber/richtige-ernaehrung-ernaehrungsmythen/
https://www.in-form.de/wissen/erforscht-oder-erfunden-ernaehrungsmythen-aufgedeckt/
https://www.dge.de/wissenschaft/weitere-publikationen/fachinformationen/macht-spaetes-essen-dick/
https://www.diabinfo.de/vorbeugen/was-kann-ich-tun/faktencheck-ernaehrungsmythen.html