Der morgendliche Kaffee zum Minutenbrot? Ja oder nein?
Die Deutschen lieben ihn, den morgendlichen Kaffee. Ob schwarz oder doch lieber mit Milch oder Zucker, zuhause, im Café oder to go, darüber scheiden sich die Geister. Doch bei so vielen Möglichkeiten ist für (fast) jeden was dabei. Durchschnittlich trinken wir pro Person 169 Liter Kaffee im Jahr. Damit ist Kaffee das am meisten konsumierte Getränk in Deutschland.
Und trotzdem herrscht häufig Uneinigkeit um das beliebte Getränk. Ist es gesund oder sollte wir unseren Konsum doch lieber reduzieren?
Es gibt viele Gründe Kaffee zu lieben: Er erhöht die Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit, verbessert das Kurzzeitgedächtnis und wirkt aufmunternd. Diese Wirkungen sind dem Koffein zu verdanken, einem Stimulans aus der Stoffgruppe der Alkaloide, das übrigens auch in anderen Getränken wie grünem und schwarzem Tee vorkommt und Energydrinks beigefügt wird. Obwohl das Koffein bereits nach 30 Minuten seine Wirkung im Körper entfaltet, dauert der Abbau um Einiges länger. Erst nach 4 bis 6 Stunden ist die Hälfte des Koffeins abgebaut.
Der Mythos, Kaffee entziehe dem Körper Wasser, ist wissenschaftlich widerlegt. Laut der deutschen Gesellschaft für Ernährung kann Kaffee zur täglichen Flüssigkeitszufuhr beitragen. Zwar erhöht Kaffee die Filtrationsrate der Nieren, wodurch kurzfristig mehr Urin produziert wird, hat jedoch langfristig kaum eine Auswirkung auf unseren Flüssigkeitshaushalt.
Es gibt noch ein paar weitere gute Neuigkeiten für alle Kaffeeliebhaber. Studien weisen darauf hin, dass Kaffeekonsum das Risiko senken kann an Parkinson und Diabetes Typ 2 zu erkranken.
Leider hat der Kaffeekonsum auch einige unerwünschte Auswirkungen auf unseren Körper. Die enthaltenen Gerbstoffe, so genannte Tannine, können nämlich Komplexe mit Proteinen oder Verdauungsenzymen bilden und hemmen dadurch die Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen. Besonders im Fokus stehen hier die Nährstoffe Eisen, Kalzium und Zink. Vor allem Menschen, die zu einem Mangel neigen, sollten vorsichtig sein und Kaffee nicht zusammen mit ihren Mahlzeiten oder Supplementen zu sich nehmen.
Doch wieviel und wann sollten wir den Kaffee trinken?
- Menschen, die die anregende Wirkung des Koffeins deutlich spüren, sollten am späten Abend auf den Kaffeekonsum verzichten oder ein entkoffeiniertes Produkt wählen.
- Kaffee sollte nicht zu den Mahlzeiten getrunken werden. Warte mindestes 30 Minuten zwischen Nahrungsaufnahme und Kaffeekonsum. Verzichte also lieber auf den Kaffee zum Frühstück oder den Espresso nach dem Essen und lege dafür lieber am Vor- oder Nachmittag eine Kaffeepause ein.
- Bis zu 4 Tassen Kaffee am Tag sind für die Gesundheit unbedenklich.
- Trinke Deinen Kaffee ohne Zucker. Ein Würfel Zucker entspricht 3 Gramm. Bei 4 Tassen am Tag erreichst Du damit schon 12 g Zucker allein durch den Genuss von gesüßtem Kaffee.
Fazit:
Kaffee kann die Nährstoffaufnahme verringern. Bereite Dir also Dein vollwertiges Frühstück z.B. mit einem leckeren Minutenbrot zu und trinke dazu ein Glas Wasser oder Saft. So kann Dein Körper die gesunden Nährstoffe vollständig aufnehmen und Du startest gut gestärkt in den Tag. Trinke Deinen Kaffee am besten erst etwas später, so kannst Du ihn mit gutem Gewissen genießen und kannst auch von den positiven Wirkungen profitieren. Wenn Du also den richtigen Zeitpunkt beachtest, steht einer leckeren Tasse Kaffee nichts mehr im Weg!
Quellen:
https://www.dge.de/uploads/media/DGE-Pressemeldung-aktuell-07-2015-trinken-senioren.pdf
https://www.spektrum.de/lexikon/ernaehrung/tannine/8517
https://www.fda.gov/consumers/consumer-updates/spilling-beans-how-much-caffeine-too-much
https://www.fitundgesund.at/die-groessten-vitamin-und-mineralstoffraeuber-artikel-1610